Die Welt ist in Bewegung. Scheinbar immer schneller und umwälzender als je zuvor.
Und wenn wir mithalten wollen, dann doch am liebsten in einem natürlichen Flow, anstatt überrollt oder hilflos mitgerissen zu werden. Alte asiatische Weisheiten raten dazu, sich zu
verhalten wie das Wasser. Einige mögen das als Weg des geringsten Widerstands verachten und
empfinden ein Versagen der Willenskraft darin. Doch der "Fachchinese" sieht Wille und Wasser im Funktionskreis der Niere und Blase miteinander in Verbindung stehen.
Immer noch erleben wir den Krieg in der Ukraine, wo machtvoller Wille Gewalt erzeugt, die nur durchsetzt, weil sie es zu können glaubt. Die Ambivalenz asiatischer Betrachtung bringt auch die Kraft und Energie des Feuers mit der Niere in Verbindung. Was sagt uns das? Beides braucht das richtige Maß, damit das eine dem anderen keinen Schaden zufügt. Es geht nicht wirklich um Sieg oder Niederlage, sondern um den ausgewogenen Einsatz scheinbar gegensätzlicher Kräfte.
Betrachten wir die wahre Kraft des Wassers, finden wir sie in seiner anpassungsfähigen Unaufhaltsamkeit, indem es alle Hindernisse umfließt, langsam umspült. Kalendersprüche postulieren: Steter Tropfen höhlt den Stein. Der Fels in der Brandung hält eben nicht ewig stand, wenn die Wellen stetig dagegen schlagen. Starker Widerstand ist eben lange kein Beweis für Wille und Zielstrebigkeit. Diese zeigen ihre Qualitäten im Grunde erst dann, wenn uns der Weg auch mal in andere Richtungen geführt hat und es uns gelungen ist, etwas Konstruktives und Nützliches für die weitere Verfolgung unserer Wünsche und Ziele dabei mitzunehmen. Dann werden wir vielleicht feststellen, dass feuriger Wille und metallische Zielstrebigkeit nichts bedeuten ohne die magischen Fähigkeiten von Zuversicht und Vertrauen.
"Es ringt die Macht mit der Liebe und verliert, sobald sie gewinnt. Das Ziel sei die Liebe selbst und ihr Wille sei, dorthin zu gelangen."
Unser Zusammenleben als Individuen in der Gesellschaft droht im Kampf gegeneinander zu verrohen. Unser kleinewelttheater soll ein Hort der Liebe, Unabhängigkeit und der feinen Sinne sein und zuallererst für uns selbst als ein Zeichen der Hoffnung ausstrahlen.
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